Rezesion des Buches: Henkersmarie von Astrid Fritz
Wer historische Bücher liebt und vor allem die aus dem Mittelalter, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen.
Es wird einem der grasse Unterschied zwischen der niedrigsten Schicht und den anderen Schichten der Bevölkerung vor Augen geführt.
Wir werden an die Hand genommen und gehen mit der Tochter eines Henkers durch deren Leben. Rothenburg ob der Tauber, um 1540: Maria wächst als Henkerstochter in einer schäbigen Gasse heran. Dem Mädchen ist der Beruf des Vaters eine fremde Welt. Als sie ihren Vater zum ersten Mal bei seinem Handwerk überrascht, bleibt ihr das als grauenhaftes Ereignis in Erinnerung und wie will auf keinen Fall die Frau eines Henkers werden. Ihr älterer Bruder Veit hingegen brennt darauf, später einmal selbst das Richtschwert zu führen.
Immer deutlicher spürt sie, wie ihre Familie gemieden wird, gelten sie doch als „Unehrliche“, mit denen man nicht in Berührung kommen soll. Aber sie genießt auch viele Freiheiten: Sie lernt wie ihre Brüder Lesen und Schreiben, und wenn ihr Vater von der Heilkunde erzählt, auf die er sich wie jeder Henker seiner Zeit versteht, ist sie sogar stolz auf ihn. Es wird sehr schön beschrieben, welche Entbehrungen die Kinder bzw. die ganze Familie eines Henkers auf sich nehmen müssen und wie sie von fast allen gemieden werden.